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DASS II

Degrees of Activation and Focus-Background Structure in Spontaneous Speech – The Relation between Prosodic Marking and Syntactic and Semantic Structure Building

  • Funded by the Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • Second phase: 2013 – 2016

Fundholder:

Project Summary:

The object of research in this project is the relation between syntactic, semantic and prosodic correlates of informativeness (including information status and focus-background structure).
Investigations carried out in the first phase of the project have revealed that different types of ‘Herausstellung’ in German show systematically different prosodic patterns and slightly different discourse functions, despite their similarity in syntactic linearization. Another finding is that, both in terms of production and perception, there is no direct mapping between informativeness and accent type. Instead, informativeness is reflected in different accent distributions. For instance, a decrease in a referent’s level of givenness is reflected in a preference for a more prominent accent (e.g. L+H*) over a less prominent accent (e.g. H+!H*). Our analysis of prosody was primarily phonological, using categories from the GToBI inventory, and reveal the importance of leading tones for the realisation of certain types of informativeness. The overall results provide evidence for the relevance of both a referential and a lexical level in determining givenness.
In the second stage of the project we aim to develop a multi-layer model of informativeness, including grammatical, referential and lexical levels, a focus level and a paralinguistic level. This model will be extended to non-referring expressions, to the extent that they can be assigned a level of informativeness. The effect of speech style on the informativeness markers will be investigated in read, task-oriented and spontaneous monologues and dialogues. Furthermore, a phonological analysis of pitch accents will be combined with a quantitative treatment of the F0 contour. A series of production and perception experiments will provide the empirical basis for the phonological analysis. Results from these experiments will lead to refinements of the GToBI intonation model.

Deutsche Zusammenfassung:
Gegenstand dieses Projekts ist die Untersuchung des Zusammenhangs von syntaktischen, semantischen und prosodischen Korrelaten von „Informativität“ (Informationsstatus und Fokus-Hintergrund Struktur).
Untersuchungen in der ersten Projektphase haben gezeigt, dass verschiedene Arten von Herausstellungskonstruktionen des Deutschen unterschiedliche prosodische Muster aufweisen und leicht unterschiedliche Funktionen im Diskurs einnehmen, obwohl ihre syntaktischen Linearisierungen sehr ähnlich sind. Des Weiteren hat sich sowohl für die Produktion als auch für die Perzeption herausgestellt, dass verschiedene Arten von Informativität nicht mit bestimmten Akzenttypen einhergehen, sondern dass sich dieser Zusammenhang vielmehr in der unterschiedlichen Verteilung der verschiedenen Akzenttypen äußert. So führt ein niedrigerer Grad der Gegebenheit eines Diskursreferenten zu einem höheren Grad an prosodischer Prominenz (beispielsweise ausgedrückt in einer Präferenz für L+H* Akzente gegenüber H+!H* Akzenten). Die prosodische Analyse war in erster Linie phonologisch, wobei Kategorien aus dem GToBI-Inventar verwendet wurden, und zeigt, wie wichtig Leading Töne für die Realisierung von bestimmten Arten von Informativität sind. Insgesamt liefern die Ergebnisse Evidenz dafür, dass sowohl eine referenzielle wie auch eine lexikalische Ebene zur Beschreibung von Gegebenheit relevant ist.
In der zweiten Phase des Projekts soll ein mehrschichtiges Modell von Informativität entwickelt werden, einschließlich einer grammatischen, referentiellen und lexikalischen Ebene, einer Fokus-Ebene und einer paralinguistischen Ebene. Dieses Modell soll auf nicht-referentielle Ausdrücke ausgeweitet werden, sofern ihnen ein gewisser Grad an Informativität zugewiesen werden kann. Der Effekt verschiedener Sprechstile auf die Marker von Informativität wird in Bezug auf gelesene, aufgabenorientierte und spontane Monologe und Dialoge untersucht. Des Weiteren wird eine phonologische Analyse von Tonakzenten mit einer quantitativen Analyse der F0-Kontur kombiniert. Eine Reihe von Produktions- und Perzeptionsexperimenten bildet die empirische Basis für die phonologische Analyse. Die Ergebnisse der Experimente werden zur Überarbeitung des autosegmental-metrischen Intonationsmodells GToBI beitragen.