Abgeschlossene Projekte
Sprachübergreifende Muster bei der Kodierung von Ereignissen mit drei Partizipanten (DoBeS, Volkswagenstiftung)
In diesem Projekt wird die Kodierung von Ereignissen mit drei Partizipanten untersucht, wie z.B. Transferereignisse (z.B. GIVE, SEND) oder Kommunikationsereignisse (z.B. ASK, TELL) in einer Reihe von Sprachen, die keinen Bezug zueinander haben. Der Ausdruck von Ereignissen mit drei Teilnehmern zeigt ein hohes Maß an konstruktiver Variation, sowohl sprachübergreifend als auch innerhalb einzelner Sprachen, und stellt somit eine Herausforderung für die linguistische Typologie und Theorie dar. Das Projekt verwendet Korpora von (kleinen) bedrohten Sprachen, die in DoBeS-Dokumentationsprojekten zusammengestellt wurden. Die beteiligten Sprachen sind: Biber, Bora, Movima, Saliba-Logea, Savosavo, Totoli, Vera'a und Waima'a.
Kontaktperson: Anna Margetts
Movima (DoBeS-Forschungsprojekt)
Movima ist eine genetisch nicht klassifizierte Sprache, die in der Region Moxos in den Savannen des bolivianischen Amazonasgebiets gesprochen wird. Es wird immer noch von mehr als 1.000 Menschen gesprochen. Die meisten Sprecher sind über 50 Jahre alt und sprechen Spanisch als zweite Sprache. In abgelegenen Gebieten gibt es noch einige wenige Kinder, die die Sprache lernen; anderswo werden die Kinder nur auf Spanisch erzogen. Heute werden Anstrengungen unternommen, um die Sprache in den Schulen umzusetzen.
Ein Ziel dieses Projekts ist es, eine Datenbank mit kommentierten Audio- und Videotexten von so vielen verschiedenen Referenten wie möglich zu erstellen. Wir arbeiten auch an einem Wörterbuch und einer grammatikalischen Beschreibung in Spanisch, als Grundlage für Lehrmaterialien, die in der Schule verwendet werden können. Der Großteil der Arbeit findet im Institut für Linguistik in Köln statt. Jeden Sommer arbeiten wir in Santa Ana vor Ort, sammeln Daten und koordinieren die Arbeit mit den Muttersprachlern.
Kontaktperson: Dr. Katharina Haude
Referential Hierarchies in Morphosyntax – description, typology, diachrony (EuroBABEL)
Das RHIM-Projekt untersucht morphosyntaktische Systeme, die auf einer Hierarchie von Referenten basieren - erste und zweite Person stehen über der dritten Person, menschliche über nicht-menschlichen und bekannte Referenten über unbekannten. Diese Hierarchie beeinflusst bekanntlich die Struktur der grammatikalischen Beziehungen (das grundlegende "Wer macht was mit wem in einem Ereignis"), was z.B. zu einer inversen Morphologie oder einer differenzierten Argumentmarkierung führt.
Kontaktperson: Dr. Katharina Haude