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Wurzeln und Ruinen: Ein Projekt zur Dokumentation der Arusprachen

Der Aru-Archipel ist eine Gruppe von über hundert dicht gedrängten Inseln am östlichen Rand Indonesiens im Arafura-Meer zwischen Australien und Neuguinea. Der Archipel beherbergt 14 eng verwandte und fast vollständig undokumentierte Sprachen der austronesischen Familie. Diese Sprachen zeichnen sich durch ein hohes Maß an innovativem Wortschatz und Grammatik aus, die sich radikal von der austronesischen Norm unterscheiden, einschließlich mündlicher Übereinstimmung mit semantischer Ausrichtung, grammatikalischem Geschlecht, übereinstimmenden Numeralia, umfangreichen seriellen Verbkonstruktionen und Reduplikation von Dependentmarkierung.
Dieses Projekt arbeitet daran, eine umfassende, interdisziplinäre Dokumentation von drei Sprachkultur-Systemen aus dem nördlichen Teil des Aru-Archipels zu liefern. Dies sind: Ujir, Batuley und Kola. Angesichts rückläufiger Sprecherzahlen bietet dieses Projekt eine zeitnahe multimediale Dokumentation der Sprachen, die Audio-, Video- und Fotomaterial mit Textdateien, Glossaren und Übersetzungen kombiniert. Neben der Erstellung grammatikalischer Skizzen und lexikalischer Materialien konzentriert sich die Dokumentation auf zwei wenig untersuchte Bereiche: Ethnobiologie und mündliche Traditionen.