Differential subject marking in Old Indo-Iranian
2018 - 2020
Das Vedische verfügt beim Nominativ Plural der a-Stämme (z.B. áśva- ʻPferdʼ) über zwei Formen, eine auf -ās (áśvās ʻPferdeʼ), und eine auf -āsas (áśvāsas ʻPferdeʼ). Entsprechungen dieser beiden Formen des Nominativs Plural finden sich auch im Avestischen und Altpersischen (av. -ā̊ : ap. -ā : ved. -ās vs. av. -ā̊ŋhō : ap. -āha : ved. -āsas), sodass diese Variation wahrscheinlich bereits im Urindoiranischen vorhanden war.
Ziel des Projekts ist es, die ursprüngliche Verteilung dieser beiden Varianten zu untersuchen. Dazu werden primär Daten des Vedischen herangezogen, da dem altiranischen Textkorpus nicht genügend Daten entnommen werden können, die für die Untersuchung dieser Variation relevant sind. Aufgrund einer ersten, vorläufigen Untersuchung der Daten werden dabei folgende Arbeitshypothesen aufgestellt: (i) Das Merkmal, das durch die Opposition -ās vs. -āsas ausgedrückt wird, ist ein Merkmal der gesamten Nominalphrase, da bei Auftreten der langen Endung -āsas jeweils nur eine Form innerhalb einer Nominalphrase ebendiese lange Endung trägt. (ii) Die Funktion der beiden Formen ist es, anzuzeigen, wo Nomina sich auf der Agentivitätsskala befinden. Dabei wird -āsas verwendet um einen hohen Grad an Agentivität anzuzeigen, -ās hingegen um einen niedrigeren Grad anzuzeigen. (iii) Die lange Form -āsas ist auf eine alte Univerbierung der kurzen Form (Ved. -ās < uridg. *-ōs) mit dem Nominativ Plural des indogermanischen Reflexivums *=s-es zurückzuführen.
Erweisen sich die Hypothesen (i) – (iii) als korrekt, lässt sich für das Frühurindogermanische eine Opposition wie *sutó-es ʻSäfteʼ (>> ved. sutā́s ʻSäfteʼ) vs. *sutó-es=ses ʻSäfte selbstʼ (>> ved. sutā́sas ʻSäfteʼ) annehmen. Möglicherweise wurde *=s-es ursprünglich als Intensivierer, ähnlich wie das englische John himself opened the meeting verwendet. Unter dieser Annahme ist es aus typologischer Sicht nicht ungewöhnlich, dass dieses Element sich zu einem Marker für hohe Agentivität entwickelt hat.
Divine Epithets in Ancient Greece (DAAD)
2011/2012
mit Prof. Mario Cantilena (Università Cattolica del Sacro Cuore, Mailand)
Die Personennamen der sabellischen Sprachen (DAAD)
2008/09
mit Prof. Paolo Poccetti (Università Roma/Tor Vergata, Roma)
Verbalcharakter, Suppletivismus und morphologische Aktionsarten des indogermanischen Verbs (DFG)
1999-2006
Die Hauptziele des Vorhabens Verbalcharakter, Suppletivismus und morphologische Aktionsarten des indogermanischen Verbs bestehen darin, auf der Grundlage von vorwiegend einzelsprachlichen Untersuchungen den Verbalcharakter und die Bedeutung(en) einer Reihe von indogermanischen Verbalwurzeln und damit die präaspektuelle Funktion (Aktionsart) der Primärsuffixe, die bei ihnen belegt sind, zu bestimmen. Diese Untersuchungen, die einzeln veröffentlicht werden sollen, stellen eine unentbehrliche Voraussetzung für das Studium der Verbalkategorien dar und sollen daher in die Vorarbeiten für die Erarbeitung des Bandes "Morphosyntax des idg. Verbums" einfließen, mit welcher der Antragsteller beauftragt wurde. In einer zweiten Phase des Projekts soll (a) Defektivität und Suppletivismus in den anderen indogermanischen Sprachen untersucht und (b) darauf basierend eine Typisierung der verbalen Suppletionsverhältnisse vorgenommen werden.
Kontaktperson: José Luis García Ramón
Zur valenzbasierten Klassifizierung der indogermanischen (Verbal-)Wurzeln (DAAD)
2003-2005
mit Prof. Marina Benedetti (Università per Stranieri, Sienna)
Grammatik des Thessalischen (DAAD)
2003/04
mit Prof. Bruno Helly (Maison de l'Orient Jean Pouilloux, CNRS - Université Lumière, Lyon 2)